Ihr Lieben,
ich hatte zu La Coruña viel zu wenig geschrieben, aber manchmal hat man eben nicht den richtigen flow😉.
In dem Hafen ist ein Kommen und Gehen, hauptsächlich von Seglern, die von der Biscaya kommen, oder aber von den Seglern, die auf ein Wetterfenster warten um Richtung Frankreich auf zu brechen. Somit ist die Frage der Nachbarn am Steg: nach Süden, oder nach Norden?? Wir lagen neben einem Paar aus Deutschland, das nach der Pension seit 3 Jahren einmal um die Welt unterwegs war. Jetzt aber wieder Richtung Norden sind und sich auf kühlere Gegenden, wie die Nordsee und Ostsee, freuen. Im Moment ist das eher schwierig mit kühle Gegend bei Euch, gell? Wir haben von den Beiden noch ein paar Detail-Karten von der portugiesischen Küste abgekauft und ein paar Tips für die Häfen in Portugal erhalten. Wie haben uns fast gefühlt, wie in Grömitz, neben einer Hallberg Rassy zu liegen 🤗 Und tatsächlich kam auch ein Paar zu uns, denen unser Grömitz Wimpel aufgefallen ist! Mittlerweile ist er zwar ganz schön zerfleddert, aber anscheinend noch zu erkennen. Die Beiden kennen Grömitz gut, denn sie kommen aus der Wismarer Bucht, und haben einen Katamaran im Mittelmeer gekauft, den sie in 4 Wochen Sommerurlaub überführen wollen.
Auch haben wir in La Coruña Silke und Hans von der Segelyacht Karl kennen gelernt. Die Beiden kommen aus Essen und machen ein Sabbatjahr (wie cool!). Sie sind eine Woche nach uns von Holland aus gestartet und planen eine größere Tour, nämlich in die Karibik. Wir haben sehr schöne Abende zusammen verbracht und es kam uns die Idee eine neue Seite in unserem Blog ein zu richten (bzw. einrichten zu lassen! Danke Carsten): Weggefährten, hier haben wir den Link zu dem Blog von Silke und Hans reingestellt.
Nach sage und schreibe 6 Tagen war das Wetterfenster soweit gut, daß der andauernde Westwind abgeschwächt ist, und die Wellen sich nicht mehr so hoch aufgebaut haben. Wir konnten weiter:
31.07.18 unser Ziel: Muxia, ein Hafen weiter Richtung Süden, aber doch noch vor dem Cap Finisterre.Hier ein Bild des Hafens zur Beantwortung der Frage von Martina in unseren Kommentaren, ob die Häfen voll sind:
In der Ostsee oder Dänischen Südsee unvorstellbar zur Sommerzeit, so viele freie Plätze zu haben! Der Hafen von Muxia war jetzt tatsächlich sehr leer, obwohl nicht teuer und sehr netter Service. Es gab eine Tankstelle für Autos am Hafen, und der Hafenmeister hat mit seinem Quad und einem Hänger mit einem Tank den Diesel sogar zum Schiff gebracht, ohne Aufpreis. Auch der Ort war nett. Bis anhin hatten wir nie Probleme einen Platz in einem Hafen zu bekommen. Es ist ein bisschen anders organisiert, wie bei uns. Rote und grüne Schilder gibt es nicht. Oft haben Besucher schon fest definierte Stege an denen sie liegen, die Visitor Berth. Aber meist kommen die Hafenmeister beim Einfahren in den Hafen schon mit dem Schlauchboot entgegen, fragen wie lang das Boot ist, wieviel Tiefgang und führen Dich dann an den entsprechenden Platz. Viele funken auch vor dem Einfahren in den Hafen mit Kanal 09 den Hafenmeister an, dann steht der schon am Steg, weist ein und hilft beim Anlegen.
Wir haben in Muxía Silke und Hans wieder getroffen, die nach einer Ankernacht sich ebenfalls für diesen Hafen entschieden haben. In Muxía gibt es die Santuario da Virxe de Barca (Wallfahrtskirche der Schiffsjungfrau), die direkt an der Küste steht:
Hier kommen sehr viele Pilger des Jacobsweges nach dem Besuch in Santiago de Compostella hin, um wie die frühere Tradition des Pilgerweges vorgibt im Meer eine Jacobsmuschel zu suchen. Immer wieder zeigen Hinweisschilder in Muxía wie weit es noch bis zum Meer, bzw. zur Wallfahrtskirche ist:
03.08.18: Nach 2 Tagen in Muxia haben wir uns auf den Weg um das berüchtigte Cap Finisterre gemacht. Der Küstenabschnitt von der Nordwestspitze bis zum Cap Finisterre wird in Spanien auch „Costa del Mortre“ genannt, da bei ungünstigem Westwind und Sturm das Umrunden dieses Küstenabschnittes sehr gefährlich sein kann. Wir hatten zwar eine Welle, aber gutes Wetter und konnten zu Beginn segeln, aber dann ist der Wind eingeschlafen und wir haben motort. Wir sind zusammen mit Silke und Hans von Karl in die Bucht von Corcubión und haben dort zusammen geankert:
Nach einem gemeinsamen Ausflug mit dem Dinghi und einem gemütlichen Abendessen zu viert hatten wir trotz Nordwind und ohne Ankeralarm eine ruhige Nacht.
04.08.18: Nach Corcubión haben wir uns in die erste von 4 Rías (=fjordähnliche Flussmündung) gemacht: die Ría de Muros, die erste Nacht vor Anker, nördlich von Portosin, anschließend sind wir in den Hafen von Portosin. Es hat das Eine (das Ankern) und das Andere (im Hafen) etwas. Beim Ankern ist man so für sich, fast abgeschnitten von der Außenwelt und nur mit Wasser umgeben, in dem man beim Fischen sich das Abendessen angeln kann. Die Nacht immer etwas unruhiger, weil der Anker ja nicht halten könnte……Im Hafen mit vielen anderen Booten, netter Klönschnack (Übersetzung für unsere Süddeutschen Freunde = nette Plauderei) mit dem Stegnachbar, mit Strom und Wasser versorgt und direkt überm Steg an Land, um z.B.: einkaufen oder essen zu gehen.
Deshalb: Man muss es im Leben immer so genießen, wie es gerade ist!
Gerne, liebe Mirlis.
Gegen den fehlenden Flow kann man manchmal nichts machen. Trotzdem schön, dass du was kurzes geschrieben hast. Und jetzt dieser lange Text mit tollen Bildern. Schön euch so „verfolgen“ zu können. Grüße aus der Uschi-Straße
Ihr zwei Abenteurer ❤️ Da muss ich doch direkt an Australien denken. Haben wir dort nicht auch den Hafenmeister angefunkt bevor wir in den Hafen sind (was dort ja aber nicht so oft der Fall war…)? Oder zumindest das morgendliche und abendliche Funken mit dem Vercharterer “this is Tiger Blue, Tiger Blue” 😀 wir denken so oft an euch und freuen uns schon sehr auf Ende September! Liebste Grüße aus der Metropole ❤️