Porto bis Peniche

Runter wischen

20.08.18

Nach einem ausgiebigem Frühstück, was ausnahmsweise von der anderen Hälfte der Besatzung gemacht wurde (d.h. NICHT vom Kapitän!) warfen wir in Viana do Castello die Leinen los. Der Hafenmeister kam im Dingi winkend auf uns zu und hat sich mit einer Flasche Vinho Verde (ein typisch aus diesem Weinanbaugebiet stammenden Wein) verabschiedet: Wir müssten unbedingt diesen Wein, eisgekühlt probieren. Das haben ihm wir versprochen.

Unser Tagesziel war Porto, das wir nach 38 sm und 8,5 Stunden schönstem Segeln mit NO Wind erreicht haben. Nach der Einfahrt in den Rio Douro haben wir uns entschieden den Jachthafen von Porto anzulaufen. In der Karte liegt dieser gegenüber der Stadt. Der Hafen sehr schön und gepflegt, mit vielen Aufmerksamkeiten (z.B. jeden Morgen werden direkt auf das Schiff frische Brötchen geliefert, in der etwas teureren Hafengebühr inclusive). Von dem Blick auf Porto waren wir jedoch enttäuscht: Da soll die schöne Stadt Porto sein??? Nach dem Erledigen der Formalitäten haben wir beschlossen, den Rio Douro im Dingi weiter hinauf zu fahren, um die Stadt vom Wasser aus zu begutachten. Und dann nach der ersten Biegung waren wir fast sprachlos:



An Porto vorbei sind wir 5 sm bis zum Einbruch der Dunkelheit diesen schönen Fluß hinauf gefahren. Je weiter man ins Landesinnere kam, desto mehr und mehr Reben waren zu sehen. Hier wird der Wein für den berühmten Portwein angebaut und auf der gegenüberliegenden Seite von Porto, in „Vila Nova de Gaira“, verarbeitet und vertrieben. Heute gibt es unzählige Probierstuben für Touristen. Noch sieht man auf den Rio Duoro die flachen Boote, die barcos rabelos, in denen früher die Weinfässer flussabwärts  in die Lagerhäuser transportiert wurden.




Am nächsten Morgen haben wir uns ganz früh nach Porto aufgemacht: Eine wirklich sehr, sehr schöne Stadt, mit unzähligen historischen Gebäuden und natürlich auch mit vielen Touristen. Die roten  Sightseeing-Doppeldecker-Busse haben uns sehr an Hamburg erinnert. Die doch weitläufige, in den Fels gebaute Stadt konnten wir mit unseren Bicycles sehr gut auskundschaften. Sehr bemerkenswert der alte Bahnhof São Bento mit seinen riesigen Azulejo-Bildwänden von 1930 in der Eingangshalle, der Bischofspalast und die Kathedrale. Die Ponte de Dom Luís, eine Brücke mit zwei Ebenen: Oben für die Metro und Fußgänger, unten für die Autos und Fußgänger. Vom gegenüberliegenden Ufer mit einem traumhaften Blick auf Porto. Nach diesem erlebnisreichen Tag hatten wir bis heute tatsächlich schon 250km mit unseren Bicycles zurückgelegt, was mit einem eisgekühlten Vinho Verde begossen werden musste! 



Es fiel uns sehr schwer, am nächsten Tag schon weiter zu ziehen, aber die Zeit drängt… Den Plan ins Mittelmeer zu fahren, haben wir mittlerweile verworfen. Da die Atlantikküste von Frankreich über Spanien nach Portugal viel zu schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten bietet, an denen wir nicht einfach vorbei fahren konnten. Mit einem Zwischenstop in Figueira da Foz, einem portugiesischen Traditionsbadeort, und einem sehr guten Abendessen sind wir am nächsten Morgen schon weitergezogen. Wieder einmal begleiteten uns Delfine und sie verweilten sogar länger um die Tiger Blue, so daß ein paar Schnappschüsse möglich waren:



Unser nächster Anlaufpunkt, die Ilha Berlenga,  hätte mehre Tage benötigt, um ihn erkunden zu können: Schroffe Felsklippen machen diese, dem Cap Carvoeiro vorgelagerte Inselgruppe, zum beliebten Nistplatz für Seevögel. Sie sind Biosphärenschutzgebiet, d.h. auch die Unterwasserwelt rundum steht unter Naturschutz. Das haben wir direkt an dem Fischreichtum um die Insel bemerkt. Hier sprangen Mondfische bis zu einem halben Meter aus dem Wasser.  Vor der Hauptinsel Berlenga Grande mit dem vorgelagertem Fort aus dem 16. Jahrhundert haben wir geankert, um die wunderschönen Grotten mit dem Dingi zu erkunden. Hier machte sich das hervorragende Manövrier-Geschick des Kapitäns mit dem Dingi bemerkbar, was durch das kristallklaren Wasser nicht ganz einfach war, da die Felsen so nah an der Oberfläche erschienen (Anmerkung für den Kapitän: gäll, hit obend muss ich śGschirr nidd abwäsche???)



Da für die nächsten zwei Tage Wind und vor allem Welle vorausgesagt wurde, haben wir Weicheier uns entschieden in den Hafen von Peniche zu verlegen. Peniche ein Hotspot für Windsurfer: durch einen natürlichen Sanddamm, von Badestränden gesäumt, ist der Ort wie eine Halbinsel mit dem Festland verbunden. Natürlich haben wir die komplette Halbinsel mit unseren Bicycles umfahren und die unterschiedlichen Küstenabschnitte waren sehr beeindruckend.



Vor allem dann am Folgetag, als die vorhergesagten Wellen an der Küste aufgelaufen sind. Sogar die Surfer hatten ihre Mühe gegen diese Wellen ins tiefer Wasser zu kommen..



Wie auch in Porto gab es in Peniche Waschhäuser, in denen einheimische Frauen die Wäsche auf alt herkömmliche Weise (mit Wachbecken und Waschbrett) wuschen und danach im windigen Sonnenschein getrocknet haben.





 

4 Kommentar

  1. Hallo ihr zwei euch geht es ja richtig super und das ist gut so.Laßt es euch auch weiterhin so laufen immer viel Sehenswürdigkeiten gutes Essen und alles was wichtig ist.Wir freuen uns immer und bekommen Fernweh wenn euere Bilder zu sehen sind ganz toll.Gutes Weitershippern immer gut Wind.L.G.😁

  2. Liebe Mirlis, ganz liebe Grüße.

    Freuen uns über jeden neuen Blogeintrag,

    Und beim lesen freuen wir uns mit euch, da ihr offensichtlich eine tolle Zeit habt.

    Martina, nicht müde werden beim schreiben, es liest sich so gut und die schönen Fotos dazu.

    Wir drücken euch

  3. Ihr Lieben, was für schöne Berichte und tolle Bilder, man bekommt richtig Fernweh (und alles so schön dekoriert 😉)!
    Klappt das mit unserem Treffen?
    Ganz liebe Grüße 😘

  4. Liebe Mirlis, lese voller Begeisterung die tollen Berichte und bei den Bildern kommt schon „etwas“ Neid auf. War über den bartlosen Hamburger erstaunt, der auf einmal dabei ist;)

    Euch weiterhin eine tolle Zeit, Liebe Grüße

    Gerda

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