Back to La Gomera

Runter wischen

Nach sage und schreibe 14 Tagen La Restinga auf El Hierro war es an der Zeit die Tiger Blue mal wieder in Bewegung zu setzten. Unser Ziel war die Ankerbucht vor Vueltas im Valle Gran Ray auf der Insel La Gomera. Wir waren auf La Gomera ja schon in San Sebastian im Hafen, aber diese Ankerbucht ist uns bereits bei der Rundfahrt mit dem Auto aufgefallen.



Wie immer war es dem Kapitän wichtig, morgens um 7 Uhr pünktlich abzulegen. Silke und Hans von der SY Karl hatten dasselbe Ziel und nach 1,5 Stunden Vorsprung tauchte Karl am Horizont auf. Durch ständige Kontrolle der Instrumente des Navigators ließ sich darauf schließen: Karl kommt langsam immer näher! Jedoch drehte der Wind und kam direkt von vorne, bis er nahezu einschlief. Somit mussten wir den Motor zu Hilfe nehmen, womit der Tiger wieder im Vorteil war. Nach 45 sm ist der Anker eingefahren und der Motor um 17:00 aus. Gerade rechtzeitig für einen Sundowner vor herrlicher Felskulisse an diesem Ankerplatz. 



Ein immer wieder komplett anderes Gefühl vor Anker zu liegen. 

10 gemütliche Tage haben wir hier in dieser Bucht verbracht und auch Doris und Kalle von der Blue Sun haben sich aus Richtung Teneriffa hier zu uns gesellt. Morgens und Abends kamen jeweils zwei Fähren, die stets heftigen Schwell verursachten. Stand da noch vor den Fähren eine Wasserflasche im Cockpit, lag sie danach garantiert um.



Aber ansonsten lagen wir sehr ruhig und mit traumhaftem Ausblick. Wenn jetzt jemand vermutet, das es uns bestimmt langweilig war: weit gefehlt!!

Wie schon erwähnt ist Vueltas das Hippiemekka von deutschen Auswanderern. Fast täglich finden  an unterschiedlichen Plätzen spontane Musikevents statt, die sich durch Mundpropaganda weiterverbreiten. Eva und Fred, Freunde von Silke und Hans, die den kalten Winter auf den Kanaren verbringen, haben uns perfekt mit den Infos beliefert, wann und wo was stattfindet. So sind wir zur Live Musik mit Gitarre, Ukulele und Mundhamonika bei Sonnenuntergang gezogen  und waren sogar im Yogazentrum. Gleich am Eingang hieß es Schuhe ausziehen und sitzen tun hier alle am Boden! Wir waren aber nicht zum Yoga da, sonder zu einem Konzert von Fredrik Vahle. Ein Liedermacher, der mittlerweile über 75 Jahre ist! und mit dem Kinderlied „Anne Kaffekanne“ berühmt wurde. Wir haben dieses Kinderlied bei diesem Konzert zum ersten Mal gehört und alle, die es nicht kennen, sollten es sich mal anhören..https://youtu.be/MYaNhf7CzpY



Hans und Chris waren täglich entweder schnorcheln oder tauchen. Und auch ich wollte den großen Stachelrochen einmal unter Wasser sehen, der von den Fischern mit den Abfällen des Fangs gefüttert wird! Da dieser Platz etwas weiter entfernt von unserem Ankerplatz an der Mole bei den Fischerbooten war, hat Hans angeboten, mich und Chris mit dem Dingi in voller Tauchmontur hinzufahren. So konnten wir an der Mole entlang zum Ankerplatz zurück tauchen. Gerne haben wir das Angebot angenommen. Chris und Hans saßen auf der Steuerbordseite des Dingis, ich backbordseitig, wie gesagt in voller Tauchmontur! Nach den Anweisungen des Dive Instructors habe ich mich zur Rolle Rückwärts aus dem Dingi vorbereitet. Abgemacht war, daß Chris mir folgt, sobald ich ihm das OK aus dem Wasser gegeben habe. Und jetzt kommt’s: Ich mache meine Rolle rückwärts, tauche wieder auf und das Dingi ist ??leer?? Hans und Chris schwimmen beide lachend neben dem Dinghi. Was ist passiert? Anscheinend habe ich soviel zugenommen, daß ich das Gewicht beider Männer ausgeglichen hatte. Als ich jedoch von Bord ging, war mein fehlendes Gewicht einfach umwerfend!! Den Stachelrochen haben wir übrigens gesehen!!



Wir haben in der typisch kanarischen Hafenkneipe mit herrlichem Blick in die Ankerbucht Cerveza getrunken und Chipirones (frittierte kleine Tintenfische) gegessen. Und da es mit dem Bonito (= Thunfisch) angeln noch nicht geklappt hat, sind wir zu den Fischern und haben direkt vom Kutter einen Bonito gekauft und auf den Grill gelegt. Eigentlich passen ja Feuer und Schiff nicht so gut zusammen, aber wer Chris kennt: Grillen kann man nur mit Feuer! Der Bonito hat sehr gut geschmeckt.

Auch gab es in Vueltas einige Märkte, auf denen das Selbstgebastelte wie Schmuck, Postkarten und allerlei Unnötiges angeboten wurde.

Und natürlich kann man auf dieser Insel wandern bis einem die Füße weh tun. Es gibt unzählige Wanderwege, sowohl eben am Meer entlang, aber auch hoch ins Gebirge. 



 

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